Sidemen

Januar 16th, 2025

Was für ein schöner Ort, der schönste, den ich auf Bali gesehen habe. Ich bin froh, ihn ausgewählt zu haben, denn es gab einige Leute, die mich wegen der höheren Regenwahrscheinlichkeit davon abhalten wollten. Ich habe wieder mal Glück mit dem Wetter. Der Ort liegt an einer hügeligen Straße mit vielen wunderschönen Restaurants , tollen Ausblicken in die Reisfelder und die üppige grüne Natur und einem reißenden Fluss. Da es nicht so viel Tourismus gibt, sind die Restaurantmitarbeiter sehr aufmerksam. Meistens wird man nach seinem Namen, seiner Herkunft und seiner derzeitigen Unterkunft gefragt. Das Mantra-Guesthaus, wo ich untergebracht bin, kennt jeder. Ich habe einen traumhaften Ausblick in die Natur und zum Berg.

Morgens bekomme ich ein sehr leckeres Frühstück auf den Balkon gebracht. Das Zimmer ist sehr sauber, allerdings gibt’s durch die Naturlage einige kleinere Tierchen (Eidechsen, Ameisen und heute sowas wie Gewitterkäfer, die mich auf dem Balkon etwas belästigen.) Leider ist es von der Straße sehr laut. Da sind mir die Naturgeräusche der Geckos, Zikaden, Hunde und auch der überall krähenden Hähne deutlich lieber. Ich glaube hier gibt’s mehr Hähne als Menschen. Die Hähne werden leider in sehr kleinen Käfigen gehalten und dann für die Hähnenkämpfe vorbereitet. Tierwohl ist hier nicht sehr groß geschrieben.

Heute habe ich einen Rundgang durch die Reisfelder gemacht. Auch das wird vermarktet und kostet 25000 Rupien (1,50 €). Aber das gebe ich gern, denn die Arbeit der Bauern ist sehr hart.

Auf Bali gibt es zwei Erntezeiten. Wenn der Reis (wie jetzt) größtenteils abgeerntet ist, werden Gemüse oder Blumen angebaut. Es gibt einige sehr ärmliche Hütten auf den Feldern , in denen die Bauern leben. Das habe ich auch schon auf Baustellen gesehen, wirklich seeehr bescheiden. Auf der Mitte des Rundwegs gibt es ein schönes Restaurant mit tollem Blick über die Felder, wo ich mir einen gesunden Drink gönne.

Heute Nachmittag gehe ich in ein mir empfohlenes Restaurant eines supertollen Hotels. Das Essen ist zwar teurer, aber erschwinglich. Von hier hat man über einen Pool wieder einen schönen Ausblick in die Reisfelder. Es wird mir empfohlen, mir das Gelände bis runter zum Fluss anzuschauen. Sehr besondere Anlage und ich setze mich noch an den Fluss und lese.

Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören.😉 Eigentlich hatte ich mir ja eine Auszeit von einem halben Jahr vorgenommen , aber ich merke in letzter Zeit immer wieder, dass mich die Heimat und auch meine geliebte Arbeit rufen. Es ist doch wirklich schön, wenn man eine sinnvolle Aufgabe hat und die auch noch gern macht. Ich habe so viele schöne Plätze gesehen und bin jetzt gut gesättigt. Meine Sehnsucht, die ich hatte, ist gestillt . Ich hatte viel Zeit für Meditation und Yoga. Selbsterkenntnis und -Reflexion inbegriffen. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit, die mich auch demütig werden lässt, wenn ich sehe, unter welchen Bedingungen die Menschen hier leben, nicht unbedingt unglücklicher als wir. Sie nehmen das Leben eher, wie es ist. Was ich hier niemals gesehen habe, sind rennende oder gestresste Menschen. Ob in Thailand oder hier auf Bali sind die meisten Leute trotzdem freundlich. Die anderen gibt’s aber auch, und wenn sie einfach auf die Straße spucken, wenn du nichts gekauft hast. Ich denke, sie sind in ganz anderen existentiellen Nöten als wir. Die Familie hat einen sehr großen Stellenwert. So lebt meine derzeitige Gastgeberin mit ihren 22 Familienmitgliedern in vier Häusern. In deren Innenhof gibt es immer mehrere kleine Tempel. Einer ist für den anderen da.

Corona war eine sehr harte Zeit für eine Insel, die zu 90% vom Tourismus lebt. Hier gab es auch die totale Impfpflicht und Bali hat erst nach 2,5 Jahren wieder Touristen hereingelassen.

Da es mich im Moment auf keine andere Insel/Platz mehr zieht und auch die ursprüngliche Idee mich noch ein bisschen in Südeuropa anzuwärmen, nicht mehr wirklich ein Bedürfnis ist, habe ich mich heute entschieden, meinen Rückflug zu buchen. Für den 21.1. habe ich einen günstigen Flug über Dubai erwischt. Heimat ich komme.

Lichtblick

Januar 14th, 2025

2 Tage ging es mir nicht so gut, da ich nicht so richtig wusste, wie es weiter geht und mich die Einsamkeit immer mal wieder packt. Doch in der Zeit habe ich versucht, es auszuhalten. Gestern und heute schien die Sonne, gestern Abend habe ich am Strand mit meiner Pina Colada den Vollmond angeschaut. Das sanfte Wellenrauschen dazu hat mich beruhigt. Ich habe danach nichts mehr am Tablet gesucht und recherchiert. Heute Morgen wie ein Wunder, gehts mir wieder gut. Mittlerweile gehe ich dreimal am Tag baden, so wohltuend. Das Wasser ist sehr klar und man kann bis zu 5m tief sehen. Auch der Ort ist mir lieb geworden, schön ruhig, der Strand fast leer, der Sand immer noch schwarz 😀.

Ich gehe heute wandern. Die Balinesen gehen nicht wandern, deshalb gibt es auch nicht wirklich Wanderwege. Durch Zufall entdecke ich doch so etwas wie einen Weg in die Berge/Hänge. Da es heute sehr sonnig ist, läuft mir der Schweiß nur so runter. Aber das laufen tut gut und ich genieße je höher ich komme, die grandiose Aussicht.

An einer Palme mache ich Rast und auf einmal kommt mir eine wichtige Erkenntnis. In der Natur fühle ich mich gar nicht einsam, im Gegenteil ich liebe es. Doch unter Menschen fühle ich mich manchmal einsam, vor allem wenn man nicht die gleiche Sprache spricht, (nicht nur Fremdsprachen). Ich überlege, ob ich den Aufstieg bis nach oben machen soll. Ich gehe immer wieder ein Stück, habe aber auch ein bisschen Bedenken, den Rückweg nicht zu finden. Und letztendlich muss man nicht immer gleich den Gipfel erklimmen, auch eine schöne Metapher. Wenn man oben steht, hat man einen guten Überblick über alles und die täglichen kleinen Ärgernisse scheinen ganz weit weg. Wenn man in seinem Gedankenhamsterrad gefangen ist, ist es gut, mal rauszugehen und aus einer gewissen Entfernung drauf zu schauen. Wunderbar, so ging’s mir heute. Der Rückweg geht einfacher als gedacht, denn letztendlich geht es ja nur ins Tal und man sieht von oben besser als von unten. Deshalb fühle ich mich in der Natur so wohl. Sie wirkt auf mich immer wie eine Tankstelle und bringt mir oft wunderbare Erkenntnisse.

Ich habe heute meine nächste Unterkunft im Landesinneren gebucht. In Siedemen ist es noch ruhiger, schöne Lage in den Reisfeldern, allerdings mit höherer Regenwahrscheinlichkeit. Und von dort werde ich weiter sehen.

Von Bondalem nach Amed

Januar 12th, 2025

Meinen letzten Tag im Bali Mandala nutze ich noch einmal für eine 2 stündige Gewürzmassage, einfach göttlich. Nach der eigentlichen Massage werde ich mit einer Gewürzpaste eingeschmiert, die zunächst schön kühlend ist. Nachdem sie abgerieben wird, wirkt sie sehr durchwärmend. Toll.😊 Danach geht’s ins vorbereitete Blütenbad. Sehr liebevoll wurde das Bad und die Wanne dafür mit Blüten 🌸 geschmückt. Ich habe es sehr genossen.

Am 11.1. geht’s weiter mit dem Taxi nach Amed an die Ostküste, ein kleiner ruhiger Ort wieder mit steinigem Lavastrand. Habe gerade eine kleine Krise. Als ostseeverwöhnte Strandliebhaberin ist mir der Strand hier langsam über, steinig, schmutzig, dunkel. So schön, wie viele einzelne Orte hier auch sind, muss ich mir eingestehen , dass ich nicht so richtig warm werde mit der Insel.

Beim Essen lerne ich Felix aus Österreich kennen und wir beschließen, zusammen was zu unternehmen, da er ein Moped hat. So waren wir heute in einer touristisch sehr unberührten Gegend und haben uns außerdem einen wunderschönen Wassertempel angeschaut. Das war ein echtes Highlight. Er will mir auch das Schnorcheln /Tauchen beibringen, denn hier liegt ein altes japanisches Schiffswrack, was sehr sehenswert ist. Einmal habe ich im Norden schon mit Jenny geschnorchelt und schöne bunte Fische und Korallen gesehen. Aber tauchen ????

Bin gerade unsicher, ob ich mit ihm auf die Insel Nusa Penida mit weißem Sandstrand fahre, oder woanders hin, vielleicht auch nach Hause? Oder erstmal nach Südeuropa? Die Luft ist ein bisschen raus. Aber wenn ich an die Kälte in Deutschland denke, bin ich auch nicht so begeistert. So gehe ich heute mit einigen Fragen ins Bett und warte wieder mal auf ein Wunder.😉

Beerdigung auf Bali

Januar 9th, 2025

Unser Meditationsanleiter im Ressort ist gleichzeitig Priester. Hier haben viele Menschen zwei Jobs, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ein Priester darf für seine Arbeit kein Geld verlangen und daher gehen sie hier oft leer aus. Und so steht unser Manko nicht nur für seine Gemeinde auf, sondern leitet bei uns die Meditationen, streicht aber auch Wände, repariert Dinge oder steht mit bei der Essensausgabe am Büfett. Und immer offen für unsere Fragen. Gestern hat er uns erzählt, wie es dazu kam, dass er Priester wurde. Vor ca 20 Jahren hatte er ein Studium in Elektrotechnik in Denpasar begonnen. In den nächsten Jahren hatte er insgesamt 4 schwere Unfälle und die Familie konnte sich nicht erklären warum. So gingen sie zu einem HohePriester, der aus den Palmblättern die Zukunft lesen kann. Dieser sagte ihm dann, dass er einen heiligen Körper hat und es für ihn vorgesehen ist, Priester zu werden. Wenn er dem nicht nachkommt, wird er beim nächsten Unfall sterben. Manko wollte davon nichts hören und entging durch einen glücklichen Zufall einem Bombenanschlag in einem Restaurant, wo er eigentlich hingehen wollte. Nun war er bereit und legte sein Priesterstudium mit besten Ergebnissen ab. Krasse Geschichte.

Manko lud uns ein, bei einer Beerdigungszeremonie dabei zu sein. Da sage ich natürlich nicht nein. Ich hoffte nur, dass solange wie ich noch hier bin, so eine Zeremonie stattfinden würde. Hier gibt es sehr oft Beerdigungen und die Leute nutzen es gern zum fröhlichen Beisammensein, denn für sie ist der Tod nichts Schlimmes, da die Seele in den Himmel kommt. Die ganze Familie und das Dorf sind dabei. Die Zeremonie geht manchmal über Tage. Wenn nicht genügend Geld vorhanden ist, kann es schon mal sein, dass der Verstorbene erstmal in der Erde vergraben wird und wenn das Geld beisammen ist, wieder ausgegraben wird, um dann die Zeremonie durchzuführen.

Dieses Mal geht es um einen 51-jährigen Priester, der wegen seiner Geldnöte an Depressionen litt und sich am 5.1. (meinem Geburtstag) mit einem Insektengift das Leben nahm. Vier Tage später (heute) war die Kremierung. Der Tote wurde gestern zu Hause von der Familie gewaschen und schön zurecht gemacht, alle Gesichtseingänge mit Blumen oder kleinen Spiegeln (auf den Augen) verschlossen.

Heute wurde er unter großem Aufgebot zum Friedhof getragen. Die Menschen machen sich hierfür hübsch. Jeder muss einen Sarong mit einer Schleife tragen (wir auch) ,die Männer einen Kopfschmuck. Der Gamelan spielt passende Musik, die Menschen sind überwiegend fröhlich. Hier darf keine Träne mehr vergossen werden, damit die Seele in den Himmel gehen kann. Man sollte den Toten nicht festhalten.

Der Sarg wird von vielen Männern getragen. Oben drauf sitzt der jüngste Sohn mit seinem Wedel. Nachdem der Sarg abgesetzt wird, werden viele rituelle Beigaben von den Leuten hineingelegt (u.a. auch Geld, damit er es im nächsten Leben besser hat.) und mit heiligem Wasser besprüht. Danach erfolgt die Verbrennung, wobei alle Leute zuschauen. Das dauert 2-3 Stunden. Die Überreste werden dann zermahlen und in eine gelbe Kokosnuss gegeben, die dann dem Meer übergeben wird.

Ich bin sehr dankbar, das heute miterlebt zu haben und zu sehen, wie anders Beerdigungen auch durchgeführt werden können. Besonders beeindruckend finde ich, dass der Tod hier kein Tabuthema ist, damit sehr offen umgegangen wird und Kind und Kegel dabei sind. Auch ich glaube, dass wir zwar den Körper hier auf Erden lassen, doch die Seele unsterblich ist und es uns ohne Körper und seine Leiden viel besser gehen wird. Buddhismus und Hinduismus gefallen mir sehr gut, weil sie ebenfalls diesen Grundgedanken verfolgen. Und so denke ich, dass wir keine Angst vor dem Tod haben müssen, uns eher darüber Gedanken machen sollten, wie wir in diesem Leben noch Gutes tun können, um in Frieden in die andere Welt gehen zu können.

Das Bali Mandala

Januar 6th, 2025

Im Bali Mandala im Norden der Insel (Bondalem) war meine Schwester Marion schon vor 8 Jahren. Sie hat mir viel davon vorgeschwärmt und ich habe mich sogar in den Newsletter eintragen lassen. So habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder die aktuellen Infos bekommen. Das Ressort wurde über viele Jahre von einem deutschen Pärchen mit einer großen Vision geführt. Hier sollen Menschen zusammen finden, denen Spiritualität, Yoga, Selbsterkenntnis … wichtig sind. Beide sind inzwischen verstorben, doch ihr Geist lebt weiter hier. Hier wollte ich unbedingt her. Die Söhne führen das Ressort weiter, wenn sie auch nicht vor Ort sind. Ein ganz tolles Team kümmert sich vor Ort liebevoll um die Gäste . Im Moment sind wir 4 Deutsche und eine Australierin. Wir sitzen zusammen mit Maggie, die lange in Deutschland gelebt hat und hier die Geschicke lenkt, an einem Tisch und genießen z.B. das sehr leckere Büfettessen. Abends ist Meditation, auch Yoga ist möglich. Sehr gut hier für Alleinreisende, da man spätestens beim Essen zusammenkommt.

Das Ressort liegt direkt am schwarzen Lavastrand, der leider sehr vermüllt ist, ein Dauerproblem der Balinesen ( seit 40 Jahren), denn vorher gab es nur organischen Müll. Seit Touristen die Insel für sich entdeckt haben und auch das Meer den Müll der Touristen an Land spült.

Das Ressort ist jedoch ein Traum. Mein Bungalow liegt in einem wunderschön angelegten Garten. Es ist absolut ruhig und ich bin umgeben von Naturgeräuschen. Die Balinesen schmücken mit Blumen und leben ihre Rituale und Zeremonien. Mein Bungalow ist in einer eher runden Form gebaut. Da es hier sehr sicher ist, lasse ich immer Türen und Fenster auf und so ist es, als ob ich in freier Natur übernachte. Sicher unter meinem Moskitonetz, lassen mich auch alle Tiere in Ruhe. Morgens wache ich ganz entspannt mit der Natur und ihren Geräuschen auf.

Obwohl ich meinen Geburtstag nur kurz in meiner Buchungsanfrage erwähnt habe, wurde ich morgens schon von Maggie beglückwünscht . Dann habe ich mir eine zweistündige Ayurveda Massage (35 €) gegönnt und zum Abend kam die große Überraschung. Ein wunderschön geschmückter Tisch mit guten Wünschen und am Ende sogar noch ein persönlicher Kuchen. So hatte ich einen richtig schönen und ruhigen Geburtstag. Da man hier nur in der Lounge wlan hat, schaue ich nur abends ins Handy und das tut sehr gut.

Mein letzter Geburtstagsgast hat es sich derweil auf meinem Stuhl bequem gemacht. So schlafe ich nicht allein ein. 😀

Ubud

Januar 3rd, 2025

Ubud gilt als spirituelles Zentrum Balis und bietet unendliche Möglichkeiten, spirituelle Erfahrungen zu machen, ähnlich wie auf Koh Phangan. Deshalb reisen sehr viele Menschen nach Ubud. Ich habe hier zunächst die 3 Tage im Ashram besucht und bin jetzt noch 3 Tage im Ort. Soviel Möglichkeiten es für Yoga, Meditation, Shopping und Restaurants mit super gesundem Essen auch gibt, werde ich hier nicht warm. Die Hauptstraße und die meisten Nebenstraßen sind voll gestopft mit Autos und Motorbikes. Es gibt zwar (im Gegensatz zu Thailand) zumindest in der Hauptstraße Fußgängerwege, aber allein die Straße zu überqueren, ist in meinen Augen sehr gefährlich. Immerhin tragen die Mopedfahrer fast alle einen Helm, auch anders als in Thailand. In den vielen langen Shoppingmeilen bieten die Balinesen ihre Ware an. Ich bin damit echt überfordert und suche nach Wanderwegen am Rande des Ortes. Dank Internet und meiner Gastgeberin werde ich auch fündig. Die Reisterrassen und Wege oft durch Dschungelgebiet sind sehr schön.

Und trotzdem trifft man zwischendurch immer wieder Stände mit Waren, Handwerkskunst, Malereien und genügend Warungs (Restaurants), auch sehr vielen schönen Ressorts. Einerseits würde ich ihnen gern allen was abkaufen, andererseits brauche ich nichts. Die meisten sind sehr freundlich und oft auch fröhlich. Lachend holen sie immer wieder ihren Regenschutz für ihre Waren heraus, manchmal mehrmals täglich. Im Moment ist hier nämlich Regenzeit, aber bis jetzt ist das alles mit Regencape gut händelbar.

Der Monkey Forrest mit seinen 12 ha und vielen Affen ist sehr sehenswert. Sie haben dort viel Platz in wunderschöner dschungelartiger Natur und sind manchmal auch recht neugierig.

Sehr beeindruckend finde ich die Spiritualität, Bräuche und Rituale. Morgens werden überall kleine Blütengestecke gesegnet, Räucherstäbchen hineingesteckt und überall verteilt, zu Hause, in den Tempeln, den Geschäften und sogar auf den Reisfeldern. Auf dem großen familiär geführten Innenhof meiner Gastfamilie gibt es diverse kleine Tempel, die alle auf diese Art geschmückt werden.

Trotzdem bin ich froh, morgen in den Norden der Insel zu fahren, wo es erstens ruhiger ist und ich mir außerdem ein richtig schönes und dieses Mal auch teueres Ressort gebucht habe. Das gönne ich mir zu meinem Geburtstag. 😉♥️

In Indonesien ist ein Euro 16000 Rupien wert. D.h. mit einem Besuch am Geldautomaten für ca 90 Euro, bin ich Millionär und habe 1500.000 Rupien. Aber auch das rinnt schnell durch die Finger. 😉 So kostet der Eintritt in den Wassertempel 60000 und die Tanzaufführung nochmal 100.000 Rupien. Ich bin noch am üben. 😆

Auf nach Bali/Ashram-Anand-Center/ Silvester-Neujahr

Dezember 31st, 2024

Auch der Flug von Singapur nach Bali klappt gut. In Kuta lasse ich mir von einem jungen Mann helfen, die elektronische Immigrationerklärung auf englisch auszufüllen. Geht bei den jungen Leuten einfach viel schneller.😉

Dann muss ich zwischen den wohl an die Hundert wartenden Taxifahrern meinen ( vorgebuchten) herausfinden. Nicht so einfach, wenn man von fast allen angesprochen wird. Aber wir schicken uns ein Foto und werden fündig. Wir unterhalten uns sehr nett. Er (42) erzählt mir, dass er seine Frau vor einem halben Jahr verloren hat. Irgendwie ziehe ich wohl auch hier die Leute mit einem Trauerthema an. Die Straßen sind seeehr voll. Wir brauchen über zwei Stunden, wobei Wayan mich unbedingt noch an einem Kaffee-/Teeladen absetzen muss. Die Inhaberin macht mit mir eine kleine Führung rund um das Thema Kaffee. Am Ende Kostprobe von ungefähr 20 Kaffee- und Teesorten (alle mit Zucker). Alles lecker. Ich kaufe trotzdem nicht. Muss ja erstmal ankommen.

Ich habe mir wieder ein Meditationscenter besser gesagt einen Ashram ausgesucht , dieses Mal nur für drei Tage, da am 2.1. geschlossen ist. Aus Kostengründen habe ich den Frauenschlafsaal (6 Betten) gebucht. Wieder einmal habe ich Glück. Die erste Nacht teile ich mit einer jungen Französin. Die anderen beiden Tage habe ich den Raum für mich allein. Am ersten Tag waren wir insgesamt 6 Frauen, im Ashram, heute nur noch drei. Morgens um 6 Uhr beginnt das Chanten von Mantren. Dann gibt es morgens und abends ein Feuerritual, einmal Yoga und täglich zwei bis drei verschiedene Meditationen. Im Gegensatz zur Vipassana-Meditation sind es geführte und dynamische Meditationen, immer mit dem Ziel der Entspannung, Blockaden auflösen, Relaxing und Wohlfühlen, untermalt mit schöner freudiger Musik. Gefällt mir sehr gut. Ich komme wieder einmal mehr bei mir an.

Heute ist Silvester. Ich habe mich bewusst für einen ruhigen und bewussten Übergang ins neue Jahr entschieden. Bin eh kein Freund von Silvesterpartys und Knallerei. Wir sind von Ubud 3 km entfernt. Es wird zwar auch geknallt, aber nicht so überdimensioniert wie in Deutschland. Beim Feuerritual heute Abend konnten wir noch unsere geschriebenen Zettel hineinwerfen mit den Dingen, die wir nicht mit ins neue Jahr nehmen wollen. Da es hier nur Frühstück und Mittag gibt, womit ich gut auskomme, habe ich mich auf einen ruhigen Abend eingestellt. Die beiden anderen Teilnehmerinnen haben mich dann aber gefragt, ob wir noch zusammen essen wollen. So hatten wir einen schönen Abend. Jetzt ist es gerade 22.22 Uhr und ich werde wohl ins neue Jahr hinüberschlafen. 😌 obwohl es jetzt doch auch lauter wird.

Silvesteressen mit Scha aus Malaysia und Donna aus Canada, arbeitet aber als Lehrerin in Kambodscha

Singapur- die Stadt der Superlative

Dezember 28th, 2024

Was für eine Stadt! Ich bin ja wirklich kein Großstadtmensch, aber diese Stadt sollte man sich schon mal anschauen, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Gestern angekommen, war ich erstmal überfordert, wie ich zu meinem Hostel komme. Nachdem ich einen älteren einheimischen Mann nach dem City Bus gefragt habe, hat er mich zur U-Bahn gebracht und ist sogar noch bis zum Umsteigepunkt mitgefahren. Dann ist er wieder zurück . Ich war total beeindruckt. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Dann habe ich noch das arabische Viertel um die Ecke angesehen mit der beeindruckenden Sultan-Moschee .

Sehr schönes Flair, sehr angenehme Menschen, die freundlich zum Essen einladen. Ich bin aber schon satt und mir ist es auch zu teuer. Die Stadt hat viel zu bieten für das kleine und große Portemonnaie. Wohnen ist sehr teuer. Deshalb habe ich auch nur ein Bett in einem Capsule (Hostel) gebucht, mit insgesamt 18 Betten. Ich habe erstaunlich gut geschlafen (kein Schnarcher).

Sehr günstig ist das Bus- und U-Bahn-Fahren. Vom Flughafen brauche ich 40 min und zahle dafür lediglich 2,60 SG Dollar (1,84 €). Die U-Bahnen und Bahnhöfe super sauber wie in Bangkok. Sehr bequem auch mit Kreditkarte zu zahlen. Ich habe heute von einem deutschen Ehepaar ( der Sohn macht hier seinen Doktor) erfahren, dass das Auto fahren und zulassen unglaublich teuer ist. So habe ich für so eine Riesenstadt relativ wenig Autos gesehen. Deshalb fahren fast alle Leute mit den öffentlichen. Finde ich super.

Für heute habe ich mir das Little India Viertel vorgenommen. Sooo schön. Man kann dort wirklich seeehr günstig essen und super shoppen. Viele Männer sitzen in ihrem Geschäft und nähen selber die Kleidung, die sie verkaufen. Im Tempel werden die Götter angebetet und ich bekomme sogar kostenfreies Essen, das ich mit den Fingern verzehre mangels Besteck.

Dann geht es natürlich zur Marina Bay und zu dem berühmten Hotel Marina Bay Sands mit den drei großen Hotels, the big trees, wo ich bis zur 57. Etage hochfahre und einen tollen Blick auf die Skyline von Singapur erlebe. Dort oben gibt es auch eine große Poolanlage, die ich mir aber wegen des Preises nicht angeschaut habe. Rundherum atemberaubende Hochhäuser, wunderschöne Gärten,und zwei riesige Gewächshäuser . Das Essen ist in dieser Gegend sehr teuer. Die Lichtershow habe ich mir nicht mehr angesehen , weil ich doch schon zu k.o. war nach 24 000 Schritten, aber ich komme ja von Bali noch einmal hierher.

Weihnachten, Tantra, der Geist der Insel, Resümee

Dezember 24th, 2024

Heute ist Heiligabend. Ich liege in meiner Hängematte, nachdem ich mit Elisabeth und Erno essen war. Das war sehr schön. Den Kindern habe ich eine Weihnachtsgeschichte geschickt und mit ihnen telefoniert. Und ja, das war dann Weihnachten für mich.

Heute Vormittag gab es nochmal Tantra. Ich habe das Glück, dass es in den letzten beiden Wochen fast täglich eine kostenlose Tantrasession gab. Die Lehrer in Ausbildung machen eine ganz tolle Arbeit.

Beim Tantra geht es immer um Herzöffnung und Selbstliebe. Nur wenn ich mich selbst lieben und annehmen kann, kann ich es auch für andere ( vor allem bedingungslos und nicht um etwas zu bekommen). Dazu werden bestimmte Übungen durchgeführt. Von Tanzen über Kundalinischütteln und gemeinsames schwingen im Kreis werden täglich andere Übungen zu einem bestimmten Thema erprobt, wie Chakra-, Elemente- oder innere Kindarbeit. Denn unsere größten Verletzungen kommen meistens aus der Kindheit. Alle später hinzu kommenden Themen sind oft unbewusste Erinnerungen, die alte Themen noch einmal triggern und auf Heilung warten. Hier arbeiten dann zwei oder drei Leute zusammen, stets sehr achtsam und präsent. Oft sind die Übungen sehr intensiv und tief, wo auch mal Tränen fließen. So kann vieles aus unserer Kindheit nachgenährt, angeschaut und geheilt werden. Für Heilung ist es nie zu spät. Ich bin immer sehr berührt und sehr dankbar. Die Teilnehmer kommen aus den verschiedensten Ländern, sehr viele aus Israel, aber auch Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden… Die Anleitung erfolgt auf Englisch. Auch wenn ich nicht alles verstehe, werden alle Übungen vorher demonstriert. Beim ersten mal habe ich mich als Älteste noch nicht so wohl gefühlt, aber ich merke eine große Offenheit, Präsenz und Toleranz unter den jüngeren Teilnehmern, sodass das Alter keine Rolle spielt.

Gestern habe ich einen Israeli gefragt, warum sie hier so stark vertreten sind. Er erzählte mir, dass ein Großteil der Israelis durch den Krieg schwer traumatisiert sind und hier u.a. nach Heilung suchen. Dafür ist hier ein wirklich guter Platz. Denn überall wird Heilungsarbeit angeboten, ob Yoga, Atemarbeit, Tanz oder Tantra. Egal, wo man hier am Ort ist, kommt man ins Gespräch, ist man gleich sehr tief im Austausch und es ist überhaupt nicht oberflächlich. Ich freue mich sehr, dass so viele junge Leute die Spiritualität in ihr Leben lassen und tiefsinnig ihr Leben reflektieren. Das macht die Insel hier so besonders, weil gerade deswegen so viele Menschen herkommen. Deshalb hat es mich ja auch hier hergezogen. Sicher ist es im Süden der Insel, wo die legendären Vollmondpartys stattfinden noch einmal etwas anderes. Immer wieder beeindrucken mich die bescheidenen und hilfsbereiten Thais. Nachdem Elisabeths Moped nicht mehr angesprungen ist, haben die Mitarbeiter von hier, kurzerhand das Moped und uns aufgeladen und in die Werkstatt gefahren. Dabei hat sich einer einen Fingernagel total abgerissen. Aber er lächelt immer noch.

Für mich brechen hier die letzten Tage an. In diesen vier Wochen bin ich durch einige Prozesse gegangen, habe vieles gelernt, reflektiert, erlebt und viele interessante Menschen kennengelernt. Darüber bin ich sehr dankbar. ich freue mich, die Hemmschwelle des Sich-nicht-Trauens abgebaut zu haben, Leute auf Englisch anzusprechen oder wirklich Gespräche zu führen. Ich freue mich über die Offenheit der Menschen und bin auch stolz auf mich, hier unter dem Jungvolk 😉 gut mithalten zu können. Werde dadurch auch jünger.😜

Andererseits merke ich auch, dass mir meine Arbeit oder eine tiefsinnige erfüllende Aufgabe fehlt. Denn zu geben und mit dem ganzen Herzen sich einer Sache verschrieben zu fühlen, ist wirklich wunderbar und nährend. Aber jetzt geht es erstmal über Singapur nach Bali.

Elisabeth fährt mich mit dem Moped zur Fähre, dieses Mal ein Katamaran. Von dort fahre ich mit einem Sammeltaxi nach Lamai und hole nun endlich meine steckengebliebene Kreditkarte. Die Frau am Schalter weiß von nichts und hat keine Karte. Zum Glück habe ich von der anderen Kollegin einen WhatsApp Kontakt und bitte die Dame hinterm Schalter sie anzurufen. Naja geht doch… in der Schublade im Schreibtisch ist sie sicher verwahrt.

Nun geht’s wieder mit dem Taxi zum Flughafen, der kleinste und süßeste Flughafen, den ich je gesehen habe. Und so habe ich an diesem Tag von Moped, Auto, Schiff, Flugzeug und U-Bahn viele Verkehrsmittel probiert.

Die Mönche

Dezember 20th, 2024

Heute fahre ich mit Elisabeth zu den Mönchen ins Kloster. Sie hat dort schon einige Monate gelebt und kennt das Frühstücksritual. Mönche gehen/fahren jeden Morgen in den nächsten Ort und bitten um Essen. Die Menschen geben (als gute Tat) sehr gerne. Auch wir haben etwas mitgenommen. Das ist dann die einzige Mahlzeit des Tages für die Mönche. Früher gab es viele Mönche und immer zu wenig Essen. Heute gibt es wenig Mönche und zu viel zu essen. Deshalb geben sie es dann gern weiter, wenn dort mal jemand zu der Zeit (8.00 Uhr) dort ist, so wie wir oder es wird an andere bedürftige Menschen weitergegeben. Das Essen wird vorher gesegnet, dann essen wir zusammen und haben noch eine viertel Stunde meditiert.

Nach dem Essen, macht Elisabeth dort gern noch etwas sauber, denn damit haben es die Mönche nicht so. Und so haben wir noch gefegt und gewischt. Wir hatten sehr viel zu essen und haben auch noch einiges, vor allem Süßigkeiten für die netten Jungs, die hier im Ressort saubermachen, mitgenommen. Sie haben sich darüber sehr gefreut und sofort gegessen.

Der Affe hat vor unseren Augen den Kühlschrank geöffnet und die Bananen einschließlich Tüte herausgeholt. Als ein Mönch das sah, hat er ihm aus dem Kühlschrank noch das Getränk im Tetrapack gegeben, dass er jetzt trinkt. 😆

Danach sind wir noch an den Strand des Ortes gefahren und haben uns auf dem Rückweg noch die 196 Stufen zum Jade-Buddha begeben. Es war ein sehr schöner Ausflug.